Wenn Sie nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten unangenehme Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall bemerken, kann dies ein Anzeichen für Laktoseintoleranz sein.
Trotzdem müssen Sie nicht auf Milch zu verzichten, wenn Sie dies nicht möchten.
In diesem Artikel zeigen wir auf, was Betroffene über Laktoseintoleranz wissen müssen, einschliesslich Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsoptionen.
Ausserdem teilen wir einige praktische Tipps und zeigen auf, wie Sie die unangenehmen Beschwerden vermeiden und sich trotzdem gesund und ausgewogen ernähren können.
INHALT
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- Definition von Laktoseintoleranz
- Ursachen von Laktoseintoleranz
- Symptome von Laktoseintoleranz
- Diagnose von Laktoseintoleranz
- Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Laktoseintoleranz
- Unterschied Laktoseintoleranz und Milchallergie
- Lebensmittel und Getränke, die Milch enthalten
- Neue Forschung zu Laktoseintoleranz
- Ist Milchkonsum unnatürlich oder ungesund?
1. Definition von Laktoseintoleranz
Bei Personen, die von Laktoseintoleranz betroffen sind, ist der der Körper nicht in der Lage, den in Milch und Milchprodukten enthaltenen Milchzucker (Laktose) vollständig abzubauen.
Der Grund dafür ist, dass das Enzym Lactase, welches dabei hilft, Milchzucker zu verdauen, kaum oder gar nicht mehr vorhanden ist. Beim Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln kann dies zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit führen.
2. Ursachen von Laktoseintoleranz
Das Enzym Lactase ist für die Aufspaltung von Laktose in seine Bestandteile Glukose und Galaktose verantwortlich. Diese Spaltprodukte können dann vom Körper aufgenommen werden. Produziert der Körper nicht genügend Lactase, gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm und wird von den Darmbakterien fermentiert, was zu unangenehmen Symptomen führen kann.
Es gibt verschiedene Ursachen für Laktoseintoleranz.
Primärer Lactasemangel
Bei den meisten Menschen wird Laktoseintoleranz durch einen Mangel oder einen Rückgang der Produktion des Enzyms Laktase im Dünndarm verursacht.
Die Mehrheit der Menschen kann Milchzucker im Erwachsenenalter nicht verdauen. So betrifft Laktoseintoleranz 75 % der erwachsenen Weltbevölkerung.
Primärer Lactasemangel ist nicht krankhaft, sondern ein ganz natürlicher Vorgang, der im Verlauf des Erwachsenwerdens auftreten kann.
Sekundärer Lactasemangel
Einige Menschen können aufgrund einer Darmkrankheit oder -verletzung oder nach längerer Einnahme von Antibiotika Laktoseintoleranz entwickeln. Diese Form der Laktoseintoleranz ist nicht genetisch bedingt, sondern erworben.
Angeborener Lactasemangel
In seltenen Fällen kann Laktoseintoleranz bei Neugeborenen aufgrund einer genetischen Störung, die als angeborene Laktoseintoleranz bezeichnet wird, auftreten. Bei dieser Art von Laktoseintoleranz ist das Kind von Geburt an nicht in der Lage, Laktose zu verdauen.
Wichtig zu wissen: Laktoseintoleranz ist nicht dasselbe ist wie eine Milchallergie. Bei einer Milchallergie reagiert das Immunsystem auf die Proteine in Milch und Milchprodukten, was zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlägen, Schwellungen, Atembeschwerden und Anaphylaxie führen kann. Laktoseintoleranz hingegen verursacht Verdauungsprobleme, es gibt aber keine allergischen Reaktionen.
Die drei Formen der Laktoseintoleranz
3. Symptome von Laktoseintoleranz
Die Symptome von Laktoseintoleranz können von Person zu Person variieren. Einige Menschen reagieren empfindlicher auf Laktose als andere, abhängig von der Menge an Lactase, welche der Körper noch produziert.
Die häufigsten Symptome von Laktoseintoleranz sind
- Bauchschmerzen,
- Blähungen
- Durchfall
- Übelkeit
- Krämpfe
- Aufstossen
- aufgeblähtes Gefühl
- Erbrechen
Die Beschwerden treten normalerweise innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln auf. Die Schwere der Symptome hängt von der Menge an Laktose ab, die konsumiert wurde. Und davon, ob der Körper gar keine Lactase mehr produziert oder einfach nur wenig davon.
Wichtig zu wissen: Symptome wie Durchfall und Blähungen nach dem Essen müssen nicht zwingend auf Laktoseintoleranz hinweisen. Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, Zöliakie oder Morbus Crohn können ähnliche Symptome verursachen. Wer anhaltende oder schwere Symptome bemerkt, sollte einen Arzt aufsuchen, um eine sichere Diagnose zu erhalten.
Die häufigsten Symptome bei Laktoseintoleranz
4. Diagnose von Laktoseintoleranz
Wenn Sie Milch nicht vertragen und glauben, dass Sie an Laktoseintoleranz leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der Ihnen eine sichere Diagnose stellt.
Verschiedene Tests sind geeignet, um Laktoseintoleranz zu diagnostizieren:
1. Der Wasserstoff-Atemtest
Der Wasserstoff-Atemtest ist einer der häufigsten verwendeten Tests, um Laktoseintoleranz zu diagnostizieren. Bei diesem Test trinken Sie eine laktosehaltige Flüssigkeit und pusten dann einen Atemstoss in ein Gerät, das den Wasserstoffgehalt der Atemluft misst. Wasserstoff in der Atemluft weist darauf hin, dass Laktose beim Verdauungsprozess nicht vollständig verdaut wird.
2. Laktose-Toleranztest
Beim Laktose-Toleranztest trinken Sie eine laktosehaltige Flüssigkeit. Danach wird ihr Blutzuckerspiegel über einen bestimmten Zeitraum gemessen.
=> Verdaut der Körper die Laktose vollständig, steigt der Blutzuckerspiegel an, da die Spaltprodukte des Milchzuckers über die Darmwand in den Blutkreislauf gelangen.
=> Verdaut der Körper die Laktose nicht vollständig, bleibt der Blutzuckerspiegel gleich.
3. Gentest zur Diagnose von Laktoseintoleranz
Theoretisch kann Laktoseintoleranz auch mittels einem Gentest festgestellt werden. Dazu wird ein Abstrich von der Speichelschleimhaut genommen. In der Praxis ist das Resultat aber wenig aussagekräftig, da viele Menschen mit Laktoseintoleranz noch kleine Mengen Laktose verdauen können. Er kann auch keine Personen mit sekundärer Laktoseintoleranz erkennen.
Wichtig zu wissen: Menschen mit Laktoseintoleranz brauchen nicht zwingend eine offizielle Diagnose, um gesund zu leben. Wenn Sie jedoch starke Symptome haben, kann ihnen eine gesicherte Diagnose die Gewissheit geben, dass es sich tatsächlich um Laktoseintoleranz handelt und nicht um eine Erkrankung.
5. Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Laktoseintoleranz
Laktoseintoleranz ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess, der bei manchen Menschen beim Erwachsenwerden stattfindet und bei anderen nicht. Daher gibt es auch keine «Heilung» von Laktoseintoleranz.
Das ist aber überhaupt nicht schlimm. Sie können gut und symptomfrei mit Laktoseintoleranz leben, ohne dass Sie sich beim Essen eingeschränkt fühlen müssen
Tipps zum Vermeiden von Symptomen bei Laktoseintoleranz
Vermeiden Sie Blähungen und Durchfall nach dem Essen mit folgenden einfachen Regeln:
- Vermeiden oder reduzieren Sie laktosehaltige Lebensmittel. Dazu gehören Milchprodukte wie Milch, Käse, Joghurt und Eiscreme.
- Konsumieren Sie laktosefreie Alternativen. Diese sind mittlerweile in den meisten Lebensmittelgeschäften in grosser Zahl erhältlich.
- Informieren Sie sich, wo genau Laktose drin ist. Denn Laktose wird in der Nahrungsmittelindustrie als Zusatz verwendet und ist deshalb auch in milchfreien Nahrungsmitteln enthalten. Man nennt dies «versteckte Laktose».
- Nehmen Sie unmittelbar vor dem Essen ein Laktaseenzympräparat wie Lactazym® ein. Diese Enzympräparate enthalten Lactase und helfen dabei, Laktose zu verdauen. Richtig eingenommen, können gute Präparate die Symptome komplett verhindern.
4 Tipps bei Laktoseintoleranz
Gesunde Ernährung bei Laktoseintoleranz
Wer bei Laktoseintoleranz Milchprodukte vermeidet, sollte auf eine ausgewogene nährstoffreiche Ernährung achten.
In einigen Fällen kann vollständige Verzicht auf Laktose zu einer unzureichenden Kalziumaufnahme führen und das Risiko für Osteoporose erhöhen.
In solchen Fällen hilft Ihnen ihr Arzt oder ein/e ErnährungsberaterIn, die Ernährung so anzupassen, dass Sie genügend Kalzium und andere Nährstoffe aufnehmen.
Schauen Sie sich auch auf unserem Blog für Menschen mit Laktoseintoleranz um. Sie bekommen hier alle nötigen Informationen: Laktoseintoleranz-Blog.
6. Unterschiede Laktoseintoleranz und Milchallergie
Obwohl die Symptome von Laktoseintoleranz und Milchallergie beide durch den Verzehr von Milchprodukten verursacht werden können, handelt es sich um zwei Unterschiedliche Dinge.
Laktoseintoleranz
Ursache: Menschen mit Laktoseintoleranz haben normalerweise einen Mangel am Enzym Laktase, das für die Verdauung von Laktose benötigt wird.
Die Symptome von Laktoseintoleranz wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit sind unangenehm aber harmlos, nicht gefährlich und nicht gesundheitsgefährdend.
Laktoseintoleranz-Symptome treten normalerweise nicht sofort nach dem Verzehr von Milchprodukten auf, sondern erst nach 30 Minuten bis 2 Stunden.
Behandlung: In der Regel reicht es, laktosehaltige Lebensmittel zu vermeiden bzw. zu reduzieren und/oder Laktaseenzyme wie Lactazym® einzunehmen, um Symptome zu vermeiden.
Milchallergie
Ursache: Im Gegensatz zur Laktoseintoleranz ist eine Milchallergie eine allergische Reaktion auf Proteine, die in Milch und Milchprodukten vorkommen.
Die häufigsten Symptome einer Milchallergie sind Juckreiz im Bereich der Mundschleimhaut und an der Haut mit Rötungen und Quaddeln.
Eine Milchallergie kann in seltenen Fällen auch lebensbedrohliche Symptome wie Schwellungen, Atemnot und anaphylaktischen Schock auslösen.
Im Gegensatz zur Laktoseintoleranz treten Symptome einer Milchallergie meistens sofort (innerhalb von Minuten bis maximal einer Stunde) nach dem Verzehr von Milchprodukten auf.
Behandlung: Die «Behandlung» einer Milchallergie besteht normalerweise darin, Milch und Milchprodukte vollständig aus der Ernährung zu streichen. Treten Symptome auf, kann es nötig sein, Medikamente einzunehmen.
Wichtig zu wissen: Wer Milch nicht verträgt und unsicher ist, ob es sich um eine Milchallergie oder um eine Laktoseintoleranz handelt, sollte sich vom Arzt beraten lassen, um die geeignete Behandlungsmethode wählen können.
7. Lebensmittel und Getränke, die Laktose enthalten.
Laktose ist in vielen Lebensmitteln und Getränken enthalten. Vor allem in Milchprodukten. Einige Beispiele für Lebensmittel und Getränke, die Laktose enthalten können:
- Milch und Produkte aus Milch, wie Käse, Joghurt, Rahm
- Glace
- Müesli und Müesliriegel
- Fertiggerichte und Instant-Suppen
- Backwaren, wie Brot, Kuchen und Gebäck
- Wurstwaren
- Schokolade und andere Süssigkeiten
- Getränke mit Milch und Eiweissgetränke
Nicht immer ist klar, wo Laktose drin ist. Wer Symptome vermeiden möchte, sollte sich deshalb gut informieren und die Zutatenliste auf Lebensmittelverpackungen genau lesen.
In vielen Lebensmitteln und Getränken, von denen man es nicht vermuten würde, ist Laktose versteckt, beispielsweise in Gewürzmischungen, Saucen und Salat-Dressings.
Hier kann Laktose versteckt sein
Die vielen laktosefreien Alternativen für Milchprodukte, die heute auf dem Markt sind, können bedenkenlos verzehrt werden. Dazu gehören laktosefreie Milch, Joghurt, Käse und Glace.
Auch pflanzliche Alternativen wie Sojamilch, Mandelmilch und Hafermilch enthalten keine Laktose und eignen sich deshalb für Menschen mit Laktoseintoleranz.
Laktosefreie Milchalternativen gibt es aus …
8. Neue Forschung zu Laktoseintoleranz
In den letzten Jahren gab es einige Fortschritte in der wissenschaftlichen Forschung zur Laktoseintoleranz. Hier sind einige interessante Erkenntnisse:
Wissenschaftler haben beispielsweise herausgefunden, dass die Einnahme von Probiotika die Symptome von Laktoseintoleranz lindern. Einige Bakterienstämme produzieren offenbar selbst Lactase und können die körpereigene Lactase teilweise ersetzen und die Verdauung von Laktose verbessern.
Interessante neuere Forschungen gibt es auch über die Entstehung und Verbreitung von Laktoseintoleranz in Mitteleuropa. Denn Lakoseintoleranz ist nicht überall auf der Welt gleich häufig. Sie kommt beispielsweise unter Menschen asiatischer und afrikanischer Abstammung häufiger vor, als bei Menschen mit europäischer Abstammung.
Geforscht wird auch an den Diagnosemethoden, bei der der Wasserstofftest bisher sehr gut abgeschnitten hat.
9. Ist Milch trinken unnatürlich oder ungesund?
Manche Menschen argumentieren, Milchtrinken sei unnatürlich, da Menschen die einzigen Säugetiere sind, die nach dem Babyalter noch Milch von anderen Tieren zu sich nehmen.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist das Trinken von Milch genauso natürlich, wie es nicht zu tun. Im Verlauf der Evolution hat sich beim Menschen eine genetische Mutation entwickelt, die es den Trägern ermöglicht, auch noch im Erwachsenenalter Milchprodukte zu verdauen. Diese Mutation ist nicht überall auf der Welt gleich häufig verbreitet. Dies hat mit unterschiedlichen Umwelteinflüssen im Verlauf der Evolution zu tun.
Zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Milch und Milchprodukten gibt es unterschiedliche Studien. Einige zeigen positive Auswirkungen auf die Knochengesundheit und das Immunsystem und einen sinkendes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Andere Studien vermuten, dass ein starker Milchkonsum beispielsweise das Risiko für Prostatakrebs erhöht.
Eine eindeutige Antwort, ob Milch schädlich oder gesundheitsfördernd ist, gibt es nicht. Milch kann bei einigen Menschen zu bestimmten Krankheiten führen, gleichzeitig aber andere Erkrankungen verhindern.
Wichtig zu wissen: Auch beim Milchkonsum gilt: Wichtig ist, wie so häufig, das Mass und eine allgemein gesunde und bewusste Ernährung und der Verzicht auf zu viele industriell verarbeitete Lebensmittel.
Fazit:
Menschen mit Laktoseintoleranz können sich aufgrund ihrer persönlichen Vorlieben und ihrem Lebensstil entscheiden, ob sie Milch trinken möchten, oder nicht.
Wem Milch und Milchprodukte schmecken, kann diese heute dank laktosefreier Milchprodukte und Laktasetabletten trotz Laktoseintoleranz beschwerdefrei zu sich nehmen.
Wem Milchprodukte nicht schmecken oder wer aus anderen Gründen darauf verzichten möchte, kann sich auch milchfrei gesund ernähren.
Für Menschen, die trotz Laktoseintoleranz Milchprodukte zu sich nehmen möchten, oder solche, die sicher vor versteckter Laktose sein möchten, haben wir Lactazym® entwickelt. Lactazym® ist eine Lactase-Enzym-Tablette, die Personen, welche Probleme mit der Verdauung von Laktose haben, den Genuss von Milchprodukten ermöglicht.
Hier geht es zu den Verkaufsstellen.
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